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Höhepunkte auf der Lurgi-Bahn

Die Aufnahme entstand bei den Blumberger Stadtmeisterschaften der Leichtathleten 1958. Der 100-Meter- Lauf fand auf der Lurgi-Bahn statt, dem Abfall-Material der Doggererz-Verhüttung. Im Bild die Sportler Manfred Schmit (Mitte) sowie Roland Baumann (rechts). Archivfotos: Baumann Foto: Schwarzwälder Bote

Als an Pfingsten 1977 das neue Blumberger Sportzentrum eingeweiht wurde, war dies auch ein Tag für die Leichtathleten.


Zwar hatten sie sich mit ihrem Wunsch nach einer Tartanbahn nicht durchsetzen können, dennoch beteiligten sie sich an den einwöchigen Eröffnungsfeierlichkeiten. Nun hoffen sie, dass bei der Sanierung auch ihre Wünsche berücksichtigt werden.

Leichtathletik hat in der Eichbergstadt Tradition, Blumberg hatte bereits Ende der 1950er und Anfang der 1960er Jahre eine starke Leichtathletikabteilung, berichtet Manfred Bouillon, dessen Vater Hellmut Bouillon neben dem Fußball intensiv Leichtathletik betrieb. Zu den herausragenden Sportlern zählte unter anderem Hans-Thoma, der die 100 Meter um die elf Sekunden lief. Die Leistung sei umso höher zu werten, weil Thoma die Zeit auf einer Bahn lief, die aus feinem schwarzen Lurgi-Sand aus Zollhaus lief, der beim Verhütten des Doggererzes als Abfall entstanden war. Hinter der ehemaligen Firma Chrom-Schmitt gab es einen ganzen Berg aus Lurgi-Material, wo es früher einmal eine Motocross-Bahn gab. Ein Höhepunkt waren die Bezirksmeisterschaften 1960 in Villingen. In der 4-mal-100-Meter-Staffel, bis heute eine der Königsdisziplinen in der Leichtathletik, siegte die Blumberger Staffel etwas überraschend. Mit Günter Schmid als Startläufer, Lothar Schwarzbach, Roland Baumann und Hans Thomas als Schlussläufer rannten die Blumberger die Stadionrunde in 45,2 Sekunden, das war Rekord im damaligen Bezirks Schwarzwald, schildert Roland Baumann dieser Zeitung. "Wir hatten unser eigenes Emblem mit einer aufgehenden Sonne, das hatten wir selbst angefertigt."

Villingen sei eigentlich stärker gewesen als die Blumberger Staffel, erinnert sich Roland Baumann. Die Überraschung habe sich schon im Halbfinale abgezeichnet, als die Blumberger Staffel die beste Zeit gelaufen sei.
Zu den Urgesteinen der Blumberger Leichtathleten zählt der frühere Realschulkonrektor Edwin Gottwalt. Auch er hat noch den alten Sportplatz mit der Lurgi-Bahn, um sie so zu nennen, erlebt und kann sich auch noch erinnern, dass Blumberg gute Sportler gehabt habe. Leider hätten sie schon seit längerem wenig Nachwuchskräfte, an den Schulen wurde und werde seiner Meinung zu wenig Wert darauf gelegt, den einzelnen Schüler bei der Leichtathletik an seine Leistungsgrenzen zu führen. Eine rühmliche Ausnahme sei der Lehrer Walter Heiler am Gymnasium Donaueschingen gewesen. Der erfolgreiche Leichtathlet aus Löffingen habe viele Nachwuchs-Talente für diesen Sport entdeckt.

Für Schulen von Bedeutung

Edwin Gottwalt ist noch immer bei den Leichtathleten des TSC Blumberg und legt das Sportabzeichen ab.

Natürlich gab es im neuen Stadion auch Leichtathletik-Wettkämpfe. Ein Anziehungspunkt war der Doktor-Hoffmann-Pokal, benannt nach dem damaligen Blumberger Arzt und Leichtathleten Siegfried Hoffmann.

Wichtig war das Stadion mit der Aschenbahn und den Sprung- und Wurfanlagen auch für die Schulen. Manfred Bouillon erinnert sich noch gut an die Bundesjugendspielen 1966, als sein damaliger Klassenkamerad Dietmar Zimmerlin im Alter von 15 Jahren ohne großes Training beim Weitsprung 6,3 Meter sprang. Bouillon stand damals daneben, Kampfrichter und Lehrer Ernst Hogg sei ebenfalls beeindruckt gewesen, ganz besonders, da diese Weite gar nicht mehr auf der Punktliste gestanden habe, da damals kaum jemand davon ausging, dass ein 15-jähriger Schüler so weit springen könnte. Ernst Hogg kann sich noch gut an den weiten Satz des Schülers erinnern. "Allein für diesen Sprung gab es schon eine Ehrenurkunde" schildert Manfred Bouillon schmunzelnd.

Gerne denkt Manfred Bouillon an die damalige Zeit zurück: "Deshalb ist der Schulsport so wichtig!" Dort könne jeder feststellen, ob er Talent habe. Wichtige Leichtathleten seien neben den Staffelsiegern unter anderem Dieter Bartsch, Helmut Bouillon, Edwin Gottwalt und Dietmar Schenk gewesen.

TSC Blumberg e.V.

Abteilung Leichtathletik

Schriftführer

Robert Eichler
Gartenstraße 2
78176 Blumberg

Tel. 07702 1014

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